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Eine Erkrankung deren Auslöser, Entstehung und Pathomechanismus bislang noch wenig erforscht wurde, hat gerade in den letzten drei Jahren eine große Anzahl von Menschen getroffen. Die Rede ist von der Myalgischen Enzephalomyelitis (=ME). Sie wird auch chronisches Erschöpfungs-Syndrom oder CFS (englisch: chronic fatigue syndrome) genannt.
Eine extrem starke und langanhaltende Erschöpfung ist das Hauptsymptom der Betroffenen. Sogar nach leichten Tätigkeiten oder Anstrengungen macht der Körper sofort schlapp. Man nennt dies postexertionelle Malaise - abgeleitet vom lateinischen Wort 'exertare' (=sich strecken). Die ME kann Tage oder Wochen andauern - im schlimmsten Falle wird man sogar permanent von der Erschöpfung geplagt.

Weitere Symptome einer ME/CFS

Hinzu kommen meist diverse Begleitsymptome, wie zum Beispiel Herzrasen, Kreislaufstörungen, Konzentrationsschwäche, Überempfindlichkeit gegenüber Licht und Lärm, grippeähnliche Symptome, Gliederschmerzen, Muskelschwäche, Schwindelanfälle und Schlafstörungen.

Vor etwa 70 Jahren erkrankten in London hunderte Angestellte eines Krankenhauses an einer bisher unbekannten Krankheit mit grippeähnlichen Symptomen. Ein Teil der Betroffenen entwickelte im Verlauf eine Art andauernde Muskelschwäche und erholten sich davon auch nicht wieder. Als Ursache vermutete man damals eine durch einen bislang unbekannten Erreger ausgelöste Gehirnentzündung. Heute weiß man, dass es sich vermutlich um eine Myalgische Enzephalomyelitis handelte. Aktuell sind weltweit etwa 17 Millionen Menschen von ME/CFS betroffen. Frauen, insbesondere zwischen 15 und 40 Jahren erkranken bis zu viermal häufiger daran als Männer.

Mögliche Ursachen der Erkrankung

Vieles spricht dafür, dass es sich um eine organische Autoimmunerkrankung handelt. Beinahe zwei Drittel der Patienten konstatieren eine vorausgehende mittelschwere bis schwere Krankheit. Trotzdem schützt ein leichter Krankheitsverlauf nicht zwingend vor einem Ausbruch des chronischen Erschöpfungssyndroms. Meist entwickelt sich die Krankheit aus Infektionen, wie beispielsweise Herpes, Influenza oder Covid-19. Laut diversen Studien und Patientenbefragungen zählen sowohl Stress, als auch Traumata, Wirbelsäulenverletzungen oder -entzündungen zu weiteren Ursachen. Auch der Kontakt mit chemischen Stoffen, Schimmelpilzen oder Steroiden, sowie die Belastung durch Schwermetallen, wurden als mögliche Auslöser der Krankheit erforscht.
An ME/CFS Erkrankte sind in der Regel weder psychisch erkrankt noch depressiv. Sie haben keine Angststörung und die massiven Beeinträchtigungen der Bewegungs- und Leistungsfähigkeit sind nicht imaginär. Die Muskeln der Patienten sind nachweislich geschwächt. Das Nervensystem und der Hormonhaushalt können im Verlauf komplett aus dem Gleichgewicht geraten. In den kommenden Artikeln erfahren Sie mehr aus dem Bereich der Pathophysiologie und bekommen mögliche Behandlungsansätze von ME/CFS an die Hand.

  
  

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